Warum grade Yoga? Und wie kam es dazu?
- piwi-yoga
- 6. Okt. 2024
- 7 Min. Lesezeit
Namaste Ihr Lieben!
Schön das Ihr den Weg auf meinen Blog gefunden habt. Denn hier ist ein Ort, an dem ich meine Gedanken offen mit euch teile. Dies nutze um euch tiefe Einblicke in mein Leben und meine Praxis zu gewähren. Einfach mein Gefühl und mein Wunsch nach mehr Offenheit und Ehrlichkeit euch präsentiere, für mehr Authentizität im waren Leben sowie online.
Daher, vielen Dank das ihr euch die Zeit heute nehmt und euch meine geschriebenen Zeilen durchlest. Gern lasst auch ein Feedback dazu da.
Und falls mir einer auf Instagram noch nicht folgt, dort findet ihr öfter offene Gedanken, Einblicke aus meinen Yogastunden und noch viel mehr! Daher folgt gern piwi_yoga.
Nun aber viel Spaß beim lesen. (Und entschuldigt schon jetzt, ein Leben lässt sich nicht kurz fassen)
Oft höre ich die Frage " Warum grade Yoga?" oder auch "Wieso kam es dazu?"
Daher möchte ich hier die Gelegenheit nutzen und euch etwas mehr darüber erzählen.
Seit dem ich denken kann, ist Sport ein Teil meines Lebens.
Dort wo ich aufgewachsen bin, war Fußball und Reiten sehr aktuell. Daher war ich lange Jahre ein großer Fan davon und war jede Freie Minute auf dem Fußballfeld oder auf dem Pferd. Ebenso probierte ich Volleyball, Badminton und Tischtennis aus und war jede freie Minute unterwegs.
An sich klingt es alles nach einer schönen & ausgeglichenen Kindheit. Aber es gab auch viele, sehr viele Schattenseiten in meinem kindlichen Leben. Mein Vater verstarb wo ich zwei Jahre alt war. Daraufhin hat meine Mutter sich stark verändert. Sie wurde über die Jahre immer aggressiver, auch handgreiflich und das nicht zu wenig. Aber nie einer bekam es mit. Nie hab ich Freunden oder irgendjemanden davon erzählt. Und ich wurde immer verschlossener in meiner Persönlichkeit.
Als ich dann aber mit der Schule fertig war, fing mein Leben an sich neu zu Strukturieren.
Ich startete meine Ausbildung in der Gastronomie, konnte dadurch von zu Hause ausziehen und meine Vergangenheit hinter mir lassen. 🙌
Die Ausbildung war sehr sehr streng, aber dennoch tat es gut. Wer die Gastronomie kennt, der weiß, dass man sie entweder hasst oder liebt. Im nachhinein, wenn ich drüber nachdenke, habe ich mich dort nur wohl gefühlt, da ich diese Strukturen bereits von zu Hause kannte. Mittlerweile würde ich diesen Weg nie wieder freiwillig gehen.
Denn, plötzlich hatte keine Zeit mehr, so wirklich keine Zeit mehr - für gar nichts.
Freunde wurden weniger & Hobbys bekam man nicht mehr unter. Es hieß in der Ausbildung schon von morgens bis nachts zu arbeiten und die Arbeit zählt als dein neues zu Hause.
Aber dennoch habe die Gastronomie lieben gelernt. Denn dort hat sich meine Persönlichkeit stakt entwickelt. Ich wurde plötzlich wieder wahrgenommen. Meine ersten Jobs zeigten mir, dass das was ich tue richtig ist. Und ich endlich an dem Platz zu sein schien, der meiner sein sollte. ❤️
Im Laufe der Zeit ( hach das klingt wunderbar alt 😂 ) zog ich nach Hamburg. Arbeitete dort und lernte meinen Mann bei einer Restaurantneueröffnung kennen. Wir verliebten uns direkt und wurden zu dem starken Paar was wir heute sind. 🌸
Und durch Ihn, weil er gebürtig von Usedom ist, zogen wir auf die Insel. Denn es war sein großer Wunsch & ich wollte ihm nicht im Wege stehen, denn mich hielt ja eh nichts.
Somit ging es recht schnell auf die Insel & wir entschieden uns gemeinsam zu einer kleinen Familie zu werden. 🥰
Für mich war es ein unfassbar toller Gedanke, selbst eine Familie zu haben. Die nicht so bescheiden war wie meine.
Aber dann fing mein fast schlimmster Kreislauf eigentlich an.
Jede schwierige Phase zu Hause mit unserem kleinen Baby, brachte mich zu einer sehr schweren Depression. Denn plötzlich kamen all die Bilder von früher wieder hoch. 😣 Natürlich viel es mir schwer in solchen Momenten ruhig zu bleiben. Oft saß ich einfach mit daneben und weinte oder schrie. Es war in den Momenten einfacher, das zu ertragen was zusätzlich in meinem Kopf abging. Da ich einfach nicht verstehen konnte wie meine Mutter so sein konnte, denn egal wie schwierig jede Phase im Leben ist, man muss es nicht an einem kleinen Kind auslassen. Als mein Mann und ich nicht mehr konnten, ging ich zum Arzt & ließ mir die "Zaubertabletten" verschreiben. Nahm sie für drei Monate. Aber dann entschieden wir gemeinsam, diese abzusetzen. Denn mein Leben war nicht mehr meins. Mein Körper war zwar noch anwesend, aber ich selbst nicht mehr. Ich hatte keine Emotionen mehr. Konnte Garnichts mehr. Es lässt sich schwer in Worte fassen. Aber ich wusste, so wollte ich nicht Leben.
Ich ging nicht mehr zum Arzt aus Angst, weil ich genau wusste was sie sagen würden. Ich habe die Tabletten einfach von heute auf morgen abgesetzt. Und diese Phase des Absetzens der Antidepressiva lässt sich ebenso nicht in Worte fassen. Es war eine so krasse Zeit & mein Körper litt schrecklich darunter. Alle 10 Minuten war ich Schweiß gebadet, ich hatte das Gefühl Stromschläge durch den Kopf geschickt zu bekommen, ständig kam ein Gefühl in den Körper auf als würde ein Fahrstuhl aufsetzen und ich sackte zusammen, Schwindel & Übelkeit und dann noch die Gefühle die plötzlich wieder da waren.
Und ich dachte nur "verdammt-wie soll ich das alles schaffen und überstehen".
Es gab da nur eine Lösung für mich. Lernen offen damit umzugehen. Ich erzählte der Familie, der Arbeit und Freunden davon. So konnte jeder lernen mit mir besser um zu gehen. Denn oft hatte ich Momente wo ich wieder leise und verschlossen wurde. Aber nun wussten die Leute im Umfeld davon und konnten darauf reagieren. Dennoch wurde ich meine Depressionen dadurch nicht los, es wurde zwar leichter damit umzugehen, aber sie verursachten weitere Krankheitsbilder im Körper, mit denen ich bis heute zu kämpfen habe.
Seit genau 8 Jahren war ich nun wiederholt bei vielen unterschiedlichen Ärzten in Hamburg, Berlin, Rostock. Aber keiner fand bisher eine Lösung dafür. Und ich habe gelernt mit diesen Beschwerden zu Leben und zu funktionieren.
Irgendwann (ich glaube vor 4 Jahren circa) sagte ein Arzt aber mal: "Mädchen, dann mach einfach mal Yoga & versuch dich zu entspannen!".
In diesem Moment dachte ich nur "verdammt, was ich das für ein A"""" ! "
Und tatsächlich ist mit der Spruch aber nicht aus dem Kopf gegangen. Und immer wieder dachte ich darüber nach.
Denn mein Interesse an Yoga war eigentlich schon immer da.
Nur hatte ich (wie vermutlich viele von euch) anfangs großen Respekt in ein Studio zu gehen. Denn ...Hey! was bitte sind das für Wörter? Wie heißt die Klasse? Verdammt ich verstehe nichts? Gibt es da unterschiede? Ich brauche Hilfe!!!! AHH !!!...
...also mal Hand aufs Herz, wenn man sich nicht mit Yoga auskennt, ist es wie mit einer neuen Sprache lernen. So ein Leitfaden mit Tipps und Tricks wäre total Hilfreich gewesen.
Springen wir dazu nochmal gedanklich zu meiner Zeit in Hamburg zurück.
Dort wollte ich auch schon Yoga ausprobieren. Denn schließlich ging hier fast jeder zum Yoga und alle waren glücklich. Und gut, eines Tages, gesagt getan. Ich wohnte an der Schanze und nahm das Studio, welches am nächsten von mir war. Ohhh ich war so aufgeregt. Ich kam in diese Klasse, wurde weder von Teilnehmern noch vom Yogalehrer begrüßt, wusste nicht wo ich was finde und es was so peinlich. Dann war der Lehrer sehr spirituell (womit ich zu dieser Zeit auch noch nichts anfangen konnte) und sprach alle Asanas nur mit den Sanskrit-Namen aus, was für mich ja noch eine Fremdsprache war. Dann wurde keine Rücksicht genommen, das ich neu war, denn es war schließlich eine Fortgeschrittenen Klasse, was ich zu dem Zeitpunkt aber nicht wusste. Mein Fazit dieser Stunde war nur ganz klar und deutlich: NIE NIE WIEDER! 🫣
Dennoch loderte dieses Interesse in mir, und ich dachte mit "gut, wenn er als Arzt es sagt, probiere ich es aus" ...nur dann viel es mir auf...hier auf der Insel gibt es nichts. Kein einziges Yogastudio.
Was mache ich denn nun???
Ich fing an mich online über Youtube mit Yoga auszuprobieren. Und es gefiel mir. Das Interesse wurde immer größer. Ich probierte mal hier und mal da eine Live-Klasse in den Hotels der Umgebung aus. Aber ich fühle mich dort nicht wohl. Ich mochte es nicht in einem Tagungsraum, neben abgestellten Tischen und Stühlen oder in einer Sporthalle meine Stunden wahrzunehmen. Ich konnte mich dort nicht fallen lassen. Grade als Gastronom konnte ich in anderen Hotels nicht abschalten, da man den Blick der Arbeit nicht loslassen konnte. Und auch spürte ich für mich, das es nicht der Yogastil ist, der mein Körper und mein Geist braucht um wieder in Einklang zu kommen. Daher entschied ich mich 2023 nach Mallorca abzuhauen, Mann und Kind einfach mal 3 1/2 Wochen alleine zu lassen und eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen. So im Gedanken ganz Romantisch den Film von -Eat Pray Love- im Kopf 🤭, denn ich spürte für mich, das mein Leben einmal neu überdacht werden muss. Ich erhoffte mir durch die Ausbildung natürlich mehr über Yoga zu erfahren, wollte wissen, ob das was ich bisher auf der Matte getan habe auch richtig ist, und wollte den Weg zu mir finden, um die Antwort zu bekommen die ich suchte.
Als die Ausbildung fertig war, war mein Interesse noch größer als je zuvor. Ich wollte am liebsten einige Jahre aussteigen und mich voll drauf einlassen. Nur wie hätte ich es mein Mann & Kind erklärt. Es kribbelte so in den Fingern weiter zu machen. So änderte ich erstmal meinen Job. Konnte (fast) raus aus der Gastronomie und wechselte an die Spa-Rezeption. Dann bekam ich auch die Chance als Yogalehrerin im Hotel zu arbeiten und kombiniere es seit her.
Es ist ein unfassbar gutes Gefühl, nun genau solche Stunden geben zu dürfen, welche ich vergebens gesucht habe. Um euch den Weg zu zeigen, wie man sanft zum Yoga kommen kann. Ohne Angst oder gar Ablehnung. Ohne gleich überfordert zu sein. Und mit dem Gefühl, das es einfach genau hier&jetzt auf der Matte genau der richtige Moment ist, den jeder von uns grade gebraucht hat.
Daher war mein Yogaweg eigentlich gar nicht geplant oder je gewollt, aber ich habe gelernt in mir hinein zu hören und mich vom Weg leiten zu lassen, der mir gegeben wird, denn irgendwas scheint er mit mir vor zu haben. In diesem Sinne, danke ich euch, das ihr euch heute die Zeit genommen habt. Gemeinsam nehmen wir gerne die Hände nochmal zusammen ins Anjali Mudra vors Herz. Atmen hier sanft ein & aus.
Namaste. Jenni 🌸

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